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I have a confession to make

14.11.2022

I have a confession to make

Im Englischen hat "confession" mehrere Bedeutungen: ein formelles Geständnis, dass man sich eines Verbrechens schuldig gemacht hat; ein Eingeständnis, dass man etwas Schändliches oder Peinliches getan hat; die Beichte der eigenen Sünden mit Reue und dem Wunsch nach Absolution; ein Bekenntnis, das wesentliche religiöse Lehren darlegt. Welchen Begriff meine ich also?

"Herr, öffne unsere Lippen und unser Mund soll dein Lob verkünden" - Stundengebet

Im Jahr 2018, nach einem Jahrzehnt der Zweifel und Überlegungen "überquerte den Tiber", um der Glaubensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche beizutreten. Da ich wollte, dass die Messe meines Beitritts in meiner englischen Muttersprache gefeiert wird, erhielt ich von meiner Diözese die Erlaubnis, meine Firmung und Erstkommunion in England zu feiern, wo ich zuvor als Gaststudent gelebt hatte. Meinem Beichtvater in London, den ich auf meine sprachlichen Schwierigkeiten in Hinblick auf die deutsche Sprache aufmerksam machte, gab ich das Versprechen, dass ich zurück in Deutschland ein Leben in gutem Verhältnis zur Kirche führen und mich bemühen würde, regelmäßig das Sakrament der Buße zu empfangen. Im Odenwald, den ich nun mein Zuhause nenne, sprechen die Priester eine Vielzahl von Sprachen, aber in der Regel kein Englisch. Meine Seele auf Deutsch zu entblößen, erwies sich jedoch als so schwierig, dass ich begann, die Beichte und damit auch die Eucharistie zu meiden. Es fiel mir sichtlich schwer, mein Versprechen zu halten.

Schließlich zwang mich die Last meiner Schuld zum Handeln. Eines Tages, als ich auf dem Heimweg von der Arbeit war, dämmerte es mir, dass ich in einer größeren Stadt vielleicht bessere Chancen hätte, in der Kirche Englisch zu sprechen. Ich sichte auf Google nach Kirchengemeinden in meiner Nähe und fand die Liebfrauenkirche in der Frankfurter Innenstadt. Als ich dort eintraf, schlüpfte ich fast unbemerkt mit hinein und fühlte mich mehr wie ein Eindringling als einer der Gläubigen. Zu meiner Erleichterung sah ich die anderen Büßer nebeneinander, mit ruhigen und nachdenklichen Gesichtern, darauf warten, bis dass sie an der Reihe waren, mit dem diensthabenden Priester zu sprechen. Mit gedämpften Stimmen hörte ich eine Vielzahl von Sprachen, aber keine davon klang nach Englisch oder gar Deutsch. Das Wissen jedoch, dass ich mich unter anderen Ausländern befand, beruhigte mich, da ich annahm, dass sie wie ich hierher kamen, um in ihrer Muttersprache beichten zu können.

Als ich dann endlich an der Reihe war, setzte ich mich prompt in die Kabine und sagte so etwas wie: "Verzeih' mir, Vater, ich habe gesündigt - und ist es möglich, auf Englisch zu sprechen?" Der Priester setzte sich ein wenig aufrechter hin, hob den Kopf leicht an und antwortete in stark akzentuiertem Englisch: “Yes, please go ahead.” Nachdem ich meine Sünden und deren Häufigkeit aufgezählt hatte, stellte er einige klärende Fragen und gab mir dann einen Rat. Seine Grammatik deutete darauf hin, dass er über einige Englischkenntnisse verfügte, obwohl ihm einige wichtige Vokabeln fehlten. Anhand des Kontexts konnte ich ihm die fehlenden Wörter anbieten, und ich tat dies behutsam. "Ich brauche besseres Englisch", sagte er entschuldigend, getreu der Angewohnheit, dass sich die Deutschen schnell für ihre Fähigkeiten schämen, egal wie gut sie bereits sind. Damals kam mir jedoch nicht in den Sinn, dass ich derjenige sein könnte, der es ihm beibringen könnte.

Bis wir in jüngster Zeit damit begannen unser Portfolio an Sprachangeboten bei crossXculture aktiv zu erweitern und ich mich an meine Erfahrung bei der Beichte erinnerte. Plötzlich wurde mir bewusst, dass meine kombinierte Erfahrung aus Sprachtraining und Theologiestudium den Kirchengemeinden hier in Deutschland bei der Ansprache ihres nicht-deutschen Publikums sehr nützlich sein könnte. Die Sprache ist das mächtigste Werkzeug, um den Glauben zu verbreiten, denn schließlich "kommt der Glaube aus dem Hören (Röm 10,17)."

Schon heute gibt es eine große Menge an philosophischem und theologischem Material, das ursprünglich in englischer Sprache veröffentlicht wurde. Dazu kommt eine wachsende Zahl an englischsprachigen Übersetzungen, die dem Kanon täglich hinzugefügt werden. Die wachsende Bedeutung des Englischen im Internet hat dazu beigetragen, dass sich dieser Trend noch beschleunigt hat. Lesen Sie unseren Artikel zum Thema Lingua Franca hier. Unabhängig von ihrem Herkunftsland und ihrer Muttersprache finden es die meisten Nicht-Muttersprachler/innen herausfordernd, wenn nicht sogar überwältigend, solche Materialien auf Englisch zu lesen. Schließlich wurden diese spezialisierten und technischen Texte nicht für diejenigen geschrieben, die über begrenzte Englischkenntnisse verfügen. Und wenn sich das Werk nicht speziell an Anfänger/innen richtet, wird einfach davon ausgegangen, dass der/die Leser/in den Inhalt bereits gut verstanden hat.

Das Sprechen stellt auch für Menschen mit mittleren Englischkenntnissen eine ähnliche Herausforderung dar, wie es bei meinem Frankfurter Pfarrer der Fall war. Philosophisches und theologisches Englisch ist voller spezischischer Nuancen, Besonderheiten, Phrasen und Begriffen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn ich Sie bitten würde, den Unterschied zwischen “Grace” und “Mercy” zu erklären? Ist eine "Ordinance” dasselbe wie ein “Sacrament”? Oder wie wäre es mit der Klärung des “Substitute” in den Argumenten des “Substitutionary Atonement” und “Penal Substitution”? Was ist in der Metaphysik und Philosophie ein “Accident”?

Unsere Englischkurse für Philosophie, Theologie und Ministerium erfüllen eine besondere Aufgabe: Sie statten Englischlernende mit den Sprachkenntnissen aus, die sie für ihre Rolle und ihre Arbeit benötigen, sei es in der Wissenschaft, in der Praxis oder in beiden Bereichen. Jede der Spezialisierungen bietet sachdienlichen Unterricht und relevante Übungen mit dem Ziel, das eigene Selbstvertrauen zu stärken, die Kompetenz zu erhöhen und das Verständnis der englischen Sprache zu vertiefen. Mit diesen Werkzeugen ausgestattet erhalten Sie Zugang zu einer größeren Welt jenseits Ihrer Muttersprache, während Sie sich auf den Weg machen, "ein Mensch aller Zeiten" (Prediger 3,15) zu werden und "allen Menschen alles zu geben" (1. Korinther 9,22).

Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen. - Landon

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