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01.12.2022
Ä Tännschen, please! — geht auf einen bekannten deutschen Witz zurück, der besagt, dass die Bewohner Sachsens auf diese Weise ihren Weihnachtsbaum kaufen. In ihrem lokalen Dialekt wird dieser als Tännschen bezeichnet.
Kaum ein Symbol ist deutscher als der mythenumwobene Weihnachtsbaum. Doch wie kommt es dazu, dass einem einfachen Tännchen aus dem Wald zunächst in Deutschland und schließlich auf der ganzen Welt eine solche Aufmerksamkeit zukommt?
Bäume spielen in der Christlichen Religion von Beginn an eine große Rolle. Im alten Testament pflückt Eva einen roten Apfel vom verbotenen Baum der Erkenntnis und übergibt ihn Adam. Diese Aktion führt zwar zum Rauswurf aus dem Paradies, ist für die Beiden aber auch der Start in ein eigenverantwortliches Leben. Auch im Koran spielt der Baum eine symbolische Rolle. So lehnt sich Maryam (Arabisch für Maria), von den Wehen ergriffen, an eine schattenspendende Palme in bringt im Schutz dieses Baumes Isa (Arabisch für Jesus) zur Welt.
Für die heidnischen Völker Westeuropas waren immergrüne Pflanzen ein Symbol für die fortwährende Magie des Lebens während der kalten und dunklen Wintermonate. Um die Zeit der Wintersonnenwende trugen diese Stämme grüne Zweige in ihre Behausungen, um die zyklische Wiedergeburt von Leben und Licht zu feiern. Der Ursprung des Christbaums wird dem heiligen Bonifatius zugeschrieben, der später Bischof von Mainz werden sollte. Im 15. Jahrhundert verband die Kirche schließlich die Symbolik des biblischen "Lebensbaums" mit dem heidnischen Symbol der Wiedergeburt und des Fortbestehens während der Wintersonnenwende.
Die weltweit erste Erwähnung von geschmückten Tannen als Weihnachtsbaum stammt aus Straßburg aus der Zeit des angehenden 16. Jahrhunderts. Innerhalb von nur 50 Jahren breitete sich die Tradition dann innerhalb Deutschlands aus. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Weihnachtsbaum zum festen Bestandteil der deutschen Kultur und erfreute Menschen vieler Konfessionen während der dunklen Winterwochen. Deutsche Auswanderer trugen den Brauch auch nach Amerika, so dass im Jahr 1891 erstmals ein Weihnachtsbaum das Weiße Haus in Washington schmückte.
Die Faszination des Nadelbaumes zur Weihnachtzeit ist, dass er seine Nadeln nicht verliert, während viele andere Bäume schon sehr trostlos aussehen. Die Fähigkeit des Tannenbaumes die kalte Zeit unbeschadet zu überdauern macht uns Hoffnung, dass auch wir in dunklen Zeiten zurechtkommen werden. Wir schmücken den Baum und hängen freundliche Lichter daran und wir verbringen die Zeit in der Geborgenheit unserer Familie.
Wir wünschen frohe Weihnachten.
Ihr Team von
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